02.12.2006 -
Via Internet Personen oder Autos verfolgen und ihren Standort feststellen, ist nicht mehr Hollywood-Realität. Wer schon immer aus der Vogelperspektive einen Blick in Nachbars Garten werfen wollte, kann das mit dem Satelliten-Dienst von Google-Earth seit geraumer Zeit tun. Doch Google-Earth eignet sich nicht nur für eine Reise um die Welt, sondern ist auch die Basis für Navigationslösungen: ausgestattet mit GPS-Empfänger kann man Google.Earth dazu benutzen, die Position eines Fahrzeugs oder einer Person auf der Satellitenkarte zu ermitteln. Der KURIER hat zwei dieser Systeme getestet: „A1Navi on Google Earth“ und das „GPSauge“
"Das navigierende Adlerauge"
Die Zutaten sind: Ein Zigarettenanzünder, ein kleines weißes Kästchen, das GSM-Sender und GPS-Empfänger zugleich ist, sowie eine GPS- und GSM-Antenne. Sobald man das „GPSauge“ an den Zigarettenanzünder steckt, aktiviert sich das System. Um die Positionsdaten auf seinem Computer verfolgen zu können, hat man zwei Möglichkeiten: Man lädt sich Google Earth sowie das Programm „GPS-Explorer“ herunter oder man nutzt die Online-Version des „GPS-Explorers“. Bei der Online-Variante wird die Position auch auf einer herkömmlichen Straßenkarte dargestellt.
Viele Features Beim GPSauge kann man sein Auto nicht nur im Sekundentakt orten (etwa aktuelle Fahrten der Mitarbeiter live verfolgen und vergangene Fahrten analysieren), sondern auch das Tempo und aktuelle Temperatur in Kühlwägen (wenn Sensoren angeschlossen sind) feststellen. Neu ist auch ein elektronisches Fahrtenbuch, mit dem man private und geschäftliche Fahrten trennen kann. Auch ein Diebstahlschutz ist eingebaut: Wird dieser im System scharf gestellt, erhält eine vorher definierte Handynummer ein SMS, sobald sich das Auto bewegt. „Das System eignet sich vor allem als Flottenmanagement für Unternehmen mit zehn bis 15 Autos“, sagt der Österreich-Vertreter von „GPSauge“, Berhard Wiesner. Das GPSauge ist auch für Sportveranstaltungen im Einsatz. So wurden beim 24-Stunden-Renne auf dem Nürburgring Tempo und Position einiger Teams live im Netz übertragen. Am 27. und 28.Jänner 2007 werden GPSaugen beim SpeedkiteContest in Podersdorf eingesetzt.
Praxis Im KURIER-Test konnten die Funktionen des „digitalen Adlerauges“ überzeugen. Ein wenig störend ist der „Kabelsalat“- ein Kabel hängt am Zigarettenanzünder, zwei Antennenkabel gehen vom „GPSauge“ über die Armatur und die Autotür aufs Autodach. Aus kosmetischen Gründen ist daher ein teilweise Fixeinbau zu empfehlen.
Kosten: „GPSauge“ ist eine Entwicklung der deutschen Firma GPSoverIP. Das Auge inkl. Software, Zubehör und Freischaltung kostet 399€, die monatliche Nutzung 39,90€.