11.12.2006 -
Fahrzeugflotte zur Zweitverwertung setzt GPS ein
Altpapier wird gebündelt an den Straßenrand gelegt, Glas in den Container geworfen, und der Müll getrennt. Recycling gehört bei vielen Menschen bereits zum Alltag. Doch die Wiederverwendung des Abfalls als Rohstofflieferant ist nicht mit dem Abliefern an der Sammelstelle erledigt. Die Gesamtmenge des in Deutschland im Jahr 2004 bei Haushalten eingesammelten Abfalls lag laut Statistischem Bundesamt bei 37,6 Millionen Tonnen. Das entspricht 456 Kilogramm pro Einwohner. Um diese Abfallmenge einzusammeln, müssen nicht nur städtische Müllabfuhren, sondern auch Recyclingunternehmen ihre Fahrzeugflotte gut organisieren.
Auf Softwarelösungen für die Recycling-Branche hat sich beispielsweise die Recy Systems AG spezialisiert. Das Unternehmen bietet mit Mulco Fleet Direct ein Flottenmanagement für Sammelfahrzeuge an. Die Zentral eines Recyclingbetriebs soll mit den Programm eine Ortung und Auftragsverfolgung ihres Fuhrparks bewältigen. Dazu werden in die einzelnen Fahrzeuge GPS-Empfänger eingebaut, die via Satellit ihre Position ermitteln. Recy Systems setzt dabei das GPSauge der Firma Netzwerk ein. Das GPSauge ist eine Hardwarebox, die ihre Positionsdaten via GPSoverIP–Übertragung komprimiert direkt ins Internet sendet. In der Zentrale des Recyclingunternehmens können die Fahrzeuge laut Netzwerk AG dann über einen Webbrowser im Sekundentakt mit ihrer aktuellsten Position in einer digitalen Karte angezeigt werden. Damit soll nicht nur der Standort der Fahrzeuge, sondern auch ihre Fahrtroute, Geschwindigkeit und die Entfernung kontrolliert und zur Kostenanalyse verwendet werden. Die Fahrzeuge fahren mach Verlassen des Betriebshofs nicht mehr in ein „schwarzes Loch“, sondern sind auf dem Bildschirm zu sehen. Das GPSauge meldet bei der Lösung von Recy Systems auch Fahrunterbrechungen oder Verzögerungen auf der Sammeltour. Auch vordefinierte Aktionen wie etwa eine Meldung, wenn sich ein Fahrzeug der Lkw-Waage nähert, sind möglich. Über das Programm Mulco Fleet Direct sollen die Recyclingunternehmen die Verteilung von Aufträgen durch Klicken und Ziehen der Fahraufträge am PC-Bildschirm erledigen können.